Sonntag, 11. Februar 2024

Montag, 8. Januar 2024

Was wird 2024 bringen?

 

Ich habe letztes Jahr nach dem Coursing in Trautskirchen beschlossen, mit meinen Hunden nicht mehr auf Veranstaltungen aktiv zu sein.

Dingi erreicht mit seinem 9ten Geburtstag heuer am 31. März sowieso das "Rentenalter", und er hat im vergangenen März, in Trautskichen, aber auch 2022 nach dem Coursing im April in Welzheim, Zeichen eines stressbedingten akuten Diabetes insipidus gezeigt. Das äußert sich durch mehr trinken als eigentlich nötig erscheint und natürlich durch massive Harnausscheidung. Zum Glück hat sich Dingi anschließend jeweils schnell stabilisiert und beim Tierarzt wurde auch nichts gefunden.                        Siehe auch: https://greyhoundcare.grv.org.au/wp-content/uploads/2019/04/Welfare_Fact_Sheets_2019_Water_Diabetes.pdf 

Mir ist es nach den Durchläufen beide Male auch nicht gut gegangen. Das passende Aufwärmen und Abgehen von zwei Hunden, zusätzlich die fehlende mentale Unterstützung durch Claus, der gesundheitsbedingt jetzt nicht mehr mitfahren kann, das alles strengt mich jetzt so an, dass eventuelle gesundheitliche Folgen nicht im Verhältnis zu "die Hunde können zweimal 800 Meter rennen" stehen.

Die Hunde haben auch so ihre Freiheiten und ihre Rennmöglichkeiten, sei es über die Wiesen außerhalb der Hegezeit, sei es mit meiner Koffercoursingmaschine, oder sei es in Inzing auf der Bahn.

Die Trainingsmöglichkeiten hier im Loisachtal werden, auch klimabedingt, immer schwieriger. Es war im vergangenen Jahr für mich nicht möglich, den Hunden das Training anbieten zu können, das ich für nötig hielt: Zuerst der Schnee zu hoch, dann zu stark verharscht, dann zu nass innerhalb der Zeiten wo wir die Wiesen benutzen dürfen, viele Wühlmauslöcher, und dann zu heiß. Mein Stress war für Cariño, der eigentlich ein sensibler Hund ist, wohl anstrengend und unserer Beziehung nicht so förderlich. Jedenfalls schließt er sich mir jetzt viel mehr an und achtet auf mich, was vorher in dem Ausmaß nicht der Fall war.  

Cariño mit seinen jetzt 5 Jahren hat trotzdem gezeigt, was er kann: Vize-Deutscher Coursingsieger, Landescoursingsieger Baden-Württemberg, Körung für Schönheit und Leistung. Er hat eine Deckanfrage, der wir sehr gerne nachkommen werden, denn Poppy ist eine ganz feine Hündin die, ebenfalls mit guter Nase, Mantrailing betreibt. https://www.whippets-ditchers-dudes.com/

Cariño for Didingwe de Lobito Azul und 
Philippa Sabiih al Sahra "Poppy"
Fotos: Walcher/Schneider. Collage:Walcher

So lassen wir auch dieses Jahr in Ruhe auf uns zukommen, hoffen auf Gesundheit bei Mensch und Tier und auch so auf viele schöne Begegnungen mit Hunden und ihren Menschen.

Donnerstag, 27. April 2023

 

 "Privates" Coursing

Neulich gab es den 2. Versuch mit der Barsaja Hasenzugmaschine! Der erfolgreiche erste Versuch einige Tage vorher war zwar super aber nur die Hälfte des Geländes stand zur Verfügung - es stand Wasser auf der Wiese! Diesmal ging es über die gesamte Fläche, ca. 350 Meter war die Laufstrecke. Die Skizze entspricht vielleicht nicht ganz der Realität. Ich werde mir einige solcher Skizzen ausdrucken und mitnehmen zum Auslegen der Schnur. Cariño ist so süß - er geht brav auf der rechten Seite bei Fuß mit. Das ist "seine" Seite wenn ich mit beiden Hunden mit dem Gummischnürl arbeite. Hier traue ich mich allerdings nicht, sie zugleich laufen zu lassen, Cariño ist sehr körperlich und drückt Dingi einfach weg. Leider habe ich nicht schnell genug den Finger von der Fernbedienung genommen und so landete der Hase zweimal in der Abstreifrolle, und beim ersten Mal riss auch die Schnur. Aber das wird schon! Das Gerödel transportiere ich mit einer Sackkarre, die Rollen markiere ich mir mit gelben Hütchen. So finde ich sie beim Einsammeln besser. Dabei laufen beide Hunde frei, Dingi schnappt sich dann seinen blauen Lieblingshasen - und den behält er auch :-). Eine gute Anschaffung!










Freitag, 14. April 2023

 Time goes by

Am 25. März 2023 waren wir in Trautskirchen, zum Landessiegercoursing Nordbayern und 1.DWZRV-Siegercoursing 2023. Wie immer ist die Vorbereitung auf die Coursings im März und April bei uns sehr schwierig. Im Loisachtal dauert der Winter länger, die Wiesen sind oft zu nass, und diesmal, wie letztes Jahr auch, gab es zu viele Wühlmausschäden um wirklich gefahrlos trainieren zu können. Trotzdem hatte ich ein gutes Gefühl. Dingis erster Lauf war fulminant, wurde aber von den Richtern nicht so gesehen. Cariño verspekulierte sich beim ersten Lauf total und hatte gegen den Favoriten und späteren verdienten Sieger keine Chance. Ich war gegen Abend dann so erschöpft, dass ich mich bei der Rennleitung abmeldete und ins Hotel fuhr und somit nicht bei der Siegerehrung dabei war. Die Papiere holte ich mir wie angekündigt am nächsten Morgen. Dabei übersah ich, dass Cariño doch noch einen Pokal bekommen hätte - ärgerlich, da man nochmal etwas kontrollieren musste und der Hundepass so in verschiedenen Händen war.

Whippet Rüden Sprinter




Whippet Rüden


Wie geht es heuer weiter?

Ich war immer schon versucht, mir eine eigene Lure-HZM zuzulegen. Jetzt gab es zwei wichtige Gründe dafür. Dingi hat sich schon immer aufgeregt, wenn er merkt, dass ich mit anderen Hunden zu tun habe. Seit 2020 schon will ich ihn aus dem Stress, den ganzen Trainingstag in Inzing sein zu müssen, heraus nehmen - was kaum möglich ist wenn der eigene Mann Hasenzieher ist. Nach einem normalen Wettkampftag im März 2022 in Trautskirchen hat er vier Wochen darauf im April 2022 in Welzheim das erste Mal massiven Durst gezeigt und entsprechend getrunken - und musste dann natürlich nachts entsprechend dringendst raus. Das war aber dann gleich wieder ok. Heuer im März in Trautskirchen das Gleiche, aber es hat drei Tage angedauert, dass er mehr als sonst getrunken hat. Der Tierarzt (ich wollte zu meinem Windhund erfahrenen, daher war ich nicht sehr zeitnah bei ihm) hat aber dann keine Veränderungen im Labor feststellen können - das hätte man vor Ort machen müssen. Nach dem hoch interessanten Buch "The care of the racing and retired Greyhound"

könnte es ein akuter stressinduzierter Diabetes insipidus sein. Hinzu kommt auch, dass mich die letzten Wettkampfveranstaltungen, mit zwei Hunden und kaltem windigen Wetter, massiv erschöpft haben und ich das Gefühl hatte, ich kann die Hunde nicht mehr so vorbereiten und warm laufen wie ich das für nötig halte. Die Trainingscoursings wie z.B. in Ingolstadt oder auch beim WRCT waren aber für mich und die Hunde völlig stressfrei. Und auch Dingi hatte keinen vermehrten Durst! Daher werde ich heuer zwar noch ein paar Ausstellungen in der Nähe
besuchen, das Fitnessprogramm für die Buben erweitert sich jetzt aber auf privates Trainingscoursing, z.B. im Innenraum der Bahn in Inzing (mit Platzpauschale kann man ja jederzeit ins Gelände). Günstig ist so ein Koffergerät für einen mobilen Hasenzug nicht, aber es ersetzt kostenmäßig leicht 6 Veranstaltungen.
Also waren wir in Tapfheim an der Donau bei Herrn Lees. Ich habe eine Barsaja-Maschine mit 8 Rollen genommen, 500 Meter Schnur, ein Abstreifer für die Schnur ist dabei, Fernbedienung, Ladegerät, und nicht zu schwer ist es auch. Auf den "Hasen" aus der Lunte eines Polarfuchses habe ich aus bekannten Gründen verzichtet. Barsaja heißt das neue Teil. Berichte folgen!

Mittwoch, 27. April 2022

 Die Sache mit dem "Hasen" 

Im Hausgebrauch sprechen die auf Rennen und Coursings gehenden Windhundeleute oft vom "Hasen" oder "Hasi" - das ist das Teil, das unsere Hunde bei einem Rennen oder einem Coursing verfolgen. Da wir aus gesetzlichen Gründen unsere Hunde nicht hinter echten Hasen herlaufen lassen besteht das Lockmittel, wie es eigentlich offiziell heißt, aus allem Möglichen, meist aus Plastikbändern. Und darum heißt es auch richtiger "Lurecoursing". Also Laufen hinter einem Köder. 

Hier der Auszug aus dem offiziellen FCI-Reglement für Internationale Windhund-Rennen und -Coursings auf Seite 25:
Das Lockmittel muss ca. 40 cm lang sein. Ein deutlich sichtbares Lockmittel aus Kunststoff oder Stoff kann verwendet werden. Aufgrund der dichromatischen Farbwahrnehmung von Hunden ist ein Lockmittel in Gelb bzw. Blau empfehlenswert.
Bemerkenswert - habe ich doch schon vor Jahren "Hasen" mit blauen und gelben Bändern gebaut. Der Grund war ein Coursing bei dem der Hase mit weiß-dunkelroten Bänder laufend von den Hunden verloren wurde. Meine damalige Anmerkung in Facebook zum Farbfernsehen der Hunde wurde lächerlich gemacht - ein echter Hase sei ja auch nicht blau oder grün. 


Nun kamen Anmerkungen zu einem von mir gebauten Hasen:



 "Naja , Hase würde ich zu dem Teil nicht sagen. Meine Hündin läuft mit so einem Hasen nicht....sie lässt sich nicht täuschen , irgendetwas Echtes gehört für sie dazu"  oder  "bei uns ist es ein richtiger Hase oder sonst heißen die Dinger Plastikbändel"

Und hier sehe ich ein ganz großes Problem! In dem Moment, wo ich etwas "Echtes" hinzu hänge passiert Folgendes: Der Hund gewöhnt sich an den Fakt, dass er ein tierähnliches Teil hetzt. Auch Windhunde haben eine feine Nase! Was passiert aber dann draußen, bei den 99,9 % der Zeit die der Windhund nicht auf der Rennbahn oder dem Coursinggelände verbringt? Natürlich kann jeder Hund unterscheiden ob totes Tier oder lebendiges Tier - trotzdem mag ich es einfach nicht wenn da ein Fetzen gstinkertes dreckiges Fell im Hasen versteckt ist. Und wie oft hängt der Hund am Ziel trotz Maulkorb am Hasen fest weil er durch den Maulkorb ein Stück Echtfell erwischt hat. Hinzu kommen die immer schärfer werdenden tierschutzrechtlichen Bestimmungen. Diese haben in Deutschland bereits zur Absage von CACIB - Ausstellungen geführt. Wenn bestimmte Kreise mitbekommen, dass z.T. rohe Echtfelle als "Lure" mitverwendet werden könnte das Konsequenzen für den Windhundesport haben.

Wer den Windhundesport als eine geregelte "Jagdausübung" auf ein von mir vorgegebenes "Lure" betrachtet hat keine Probleme. Denn ICH bestimme was wann gejagt wird. Und um den Hund nicht zu frustrieren soll er im Training ohne Maulkorb auch packen und - ganz wichtig! - bringen können. Ob die Beute - der Hase - das Lure - dabei aus Flatterband, PP-Gurtband oder einem ausgestopften Jackenärmel besteht ist dabei egal. Jagd ist Zusammenarbeit und auch eine Gehorsamsleistung des Hundes. Und Windhunde sind Jagdhunde


Mittwoch, 13. April 2022

                                      Landessieger-Ausstellung und Landessieger-Coursing in Welzheim

oder: mit Überschlag zum Sieg



Am 8. April ging es dann nach Welzheim in Baden-Württemberg. Wir fuhren am Freitag praktisch ins schlechte Wetter und erwachten am Samstag mitten im Schnee. Wir hatten erst noch ein gemütliches Frühstück im Hotel und fuhren dann los. Wegen des Wetters verzögerten sich die Anreisen der Richter und damit das Richten. Aber so konnte ich mit den Hunden das Gelände für das Coursing erkunden und mich mit Freunden unterhalten. Ich hab ja schon mal barfuß Dingi auf einer Ausstellung vorgeführt - und hier dann in Gummistiefeln 😄. Durch Matsch, Wasser, kalten Wind ließ sich Cariño aber nicht verunsichern. Er bekam von Frau Krah-Heiermann ein schönes v3:

3 Jahre, kräftiger korrekt aufgebauter Rüde, kräftiger Rüdenkopf, Scherengebiss,
mittelbraune gut geschnittene Augen, Rosenohren, guter Verlauf der Ober und Unterlinie,

moderate Winkelung der VH und HH, gut entwickelter Brustkorb, souverän freundliches Verhalten.

Der starke Wind weht fast die Kappe weg




Ziemlich schmutzig, der Bua 😉



Gut, wer einen Allrad hat...so sah es am nächsten Tag vor dem Coursing aus


Am nächsten Tag war das Wetter trocken, aber windig und kalt. Der "Baatz" beschränkte sich auf die befahrenen Flächen und noch nie waren Gummistiefel so wertvoll! Besonders solche mit viel Zehenfreiheit - wegen der Beweglichkeit bei der Kälte...Zum Glück kamen die kleinen Rassen zuerst dran. Auch der Abstand zwischen den Läufen der "normalen" Klasse und der Sprinter war ausreichend um beide Hunde passend aufzuwärmen und abzugehen. 
Zuerst kam Dingi an die Reihe.





Nicht das Ziel - der Parcours geht weiter: 




Und hier der erste Lauf von Cariño:






Beide Hunde lagen nach dem ersten Durchgang punktemäßig gleichauf. 

Hier die Bilder vom zweiten Lauf:




Etwas viele Bilder, aber sie zeigen, warum Cariño Landessieger wurde:


Die Richter schauen genau hin!





















Puh - das Ganze kann man als Teilnehmer nicht sehen, da der Hang sich nach hinten neigt. Claus saß an der richtigen Stelle. Ich habe mich nur gewundert, warum eine Hinterbacke schmutzig war - sonst war nichts zu erkennen.

Das Warten bis alle Hunde durch waren war diesmal wegen der Kälte und dem Wind sehr anstrengend. Aber die Freude war riesig: Cariño wird Landessieger Baden-Württemberg in der Sprinterklasse und erhält das Prädikat S&L! Dingi erläuft sich den 5. Platz und bekommt eine wirklich schöne Schleife.

Platz 5 für Dingi 

Joe Statti, der Landesgruppenvorsitzende, legt Cariño persönlich die Decke über und der Rennleiter Michael Liebchen übergibt den S&L-Preis



Aber das Wichtigste: Alle sind wir wieder gesund nach Hause gekommen!